Rund um Echternach:

Sagen, Märchen, Legenden und Geschichten

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Der
Werwolfschäfer
Der verwünschte Graf in der Wolfsschlucht

Einst gingen zwei Mädchen aus Echternach in den Wald, um Reisig zu sammeln. Sie kamen auf einen hohen Felsen, welcher durch einen weiten Riß gespalten war. Während sie die tiefe Spalte betrachteten, sieh! da erweiterte sich dieselbe plötzlich; es öffnete sich ein tiefer, dunkler Schlund und mit Schrecken sahen die Kinder auf einer großen, eisernen, mit glänzendem Golde angefüllten Kiste einen schwarzen Hund mit funkelnden Augen. Die Wände der Höhle waren mit kostbaren Waffen geschmückt und es blitzte und glänzte, so daß die Kinder ihre Augen abwenden mußten. Als sie ein zweites Mal diese wunderbare Erscheinung betrachten wollten, hatte sich der Felsen wieder geschlossen und alles war wie vorher. Hätten sie einen Rosenkranz in die Spalte geworfen, so hätte der Felsen, in welchen ein wilder Graf verwünscht ist, sich nie mehr geschlossen, der Graf wäre erlöst gewesen (denn nur unschuldige Kinder konnten ihn, der Sage gemäß, vermittelst eines Rosenkranzes erlösen) und alle Schätze wären den Kindern zugefallen.

Quelle: Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 299.
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